Glossar

Aminosäuren

Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren sind die Bausteine aller Eiweiße im Körper. Ohne sie sterben wir sehr schnell. Es gibt neun essenzielle Aminosäuren, die wir nicht selbst herstellen können. Diese müssen wir über die Nahrung zuführen.

 

Die Dosis macht das Gift

Zu viele Aminosäuren sorgen für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Über 800 Studien haben gezeigt: tierische Eiweiße sind besonders schädlich, insbesondere verarbeitetes und rotes Fleisch.[1]

 

Welche Eiweißquellen sind gut für mich?

Um ein langes Leben zu führen, muss niemand Vegetarier oder Veganer werden. Aber tägliche und große Portionen Fleisch sollten vermieden werden. Insbesondere Schwein, Rind und andere rote Fleischsorten sollten nur selten gegessen und verarbeitetes Fleisch wie Wurst am besten ganz gemieden werden. Wenn Fleisch, dann am besten Geflügel und Fisch.

 

Der Zusammenhang von Fleisch und Krebs

Fleisch enthält alle neun essenziellen Aminosäuren. Es ist aber mittlerweile nachgewiesen, dass eine stark tierisch geprägte Ernährung mit einer hohen kardiovaskulären Sterblichkeit und einem hohen Krebsrisiko verbunden ist. Verarbeitetes und rotes Fleisch ist besonders ungesund. Würstchen, Schinken und Speck mögen zwar herrlich lecker sein, sind aber leider auch krebserregend. Das belegen Hunderte von Studien, die einen Zusammenhang zwischen diesen Lebensmitteln und Dickdarm-, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs nachgewiesen haben.[2]

Rotes Fleisch enthält zudem Carnitin, das von Darmbakterien in Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) umgewandelt wird, eine Chemikalie, die im Verdacht steht, Herzerkrankungen zu verursachen.

Das heißt nicht, dass moderate Mengen rotes Fleisch den Tod bedeuten. Aber Forschungsergebnisse zeigen, dass das Ersetzen von tierischen Eiweißen durch pflanzliche Eiweiße die Gesamtmortalität deutlich senkt.[3]

 

Aminosäuren aus pflanzlicher Ernährung

Es gibt keine einzige Aminosäure, die nicht aus dem Verzehr von pflanzlichen Proteinquellen gewonnen werden kann. Pflanzen liefern aber im Gegensatz zu den meisten Fleischsorten im Verhältnis zu ihrem Gewicht nur begrenzte Mengen an Aminosäuren.

 

Wie viel Aminosäuren sind gesund?

Mit dem Hinblick auf ein möglichst langes Leben ist die Knappheit an Aminosäuren zu begrüßen. Denn dieser Stress aktiviert unsere Überlebensmechanismen.[4] So kann die Autophagie, der Prozess, bei dem beschädigte und fehlgefaltete Proteine recycelt werden, nicht nur durch Fasten und Kalorienreduktion, sondern auch durch die Knappheit an Aminosäuren in Gang gesetzt werden. Dann ersetzt der Körper die fehlende Zufuhr von Aminosäuren durch das Recyceln von „Zellmüll“. Das erklärt auch die Benennung dieses Prozesses: Autophagie bedeutet „sich selbst verzehrend“.

 

Welche Aminosäuren sollte ich bevorzugen?

Aber nicht jede Aminosäure ist gleich. Vor allem die Reduktion von Methionin, das vor allem in Fleisch und Eiern, aber nur in sehr geringen Mengen in Pflanzen enthalten ist, aktiviert unsere Überlebensmechanismen.[5] Das Gleiche gilt für Arginin und die drei verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin. Niedrige Werte dieser Aminosäuren beeinflussen eine längere Lebensdauer.[6] In Humanstudien hat sich gezeigt, dass ein geringerer Verzehr von verzweigtkettigen Aminosäuren die Marker für die metabolische Gesundheit deutlich verbessert.[7]

Fazit: Obwohl wir ohne essenzielle Aminosäuren nicht leben können, sollten die meisten von uns die Zufuhr von tierischen Eiweißen deutlich reduzieren.

 

Verweise

[1] S. Simon, “World Health Organization Says Processed Meat Causes Cancer,” American Cancer Society, October 26, 2015, https://www.cancer.org/latest-news/world-health-organization-says-processed-meat-causes-cancer.html

[2] S. Simon, “World Health Organization Says Processed Meat Causes Cancer,” American Cancer Society, October 26, 2015, https://www.cancer.org/latest-news/world-health-organization-says-processed-meat-causes-cancer.html

[3] M. Song, T. T. Fung, F. B. Hu, et al., “Association of Animal and Plant Protein Intake with All-Cause and Cause-Specific Mortality,” JAMA Internal Medicine 176, no. 10 (October 1, 2016): 1453–63, https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2540540

[4] I. Tato, R. Bartrons, F. Ventura, and J. L. Rosa, “Amino Acids Activate Mammalian Target of Rapamycin Complex 2 (mTORC2) via PI3K/Akt Signaling,” Journal of Biological Chemistry 286, no. 8 (February 25, 2011): 6128–42, https://www.jbc.org/article/S0021-9258(20)51988-1/fulltext

[5] C. Hine, C. Mitchell, and J. R. Mitchell, “Calorie Restriction and Methionine Restriction in Control of Endogenous Hydrogen Sulfide Production by the Transsulfuration Pathway,” Experimental Gerontology 68 (August 2015): 26–32, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25523462/

[6] S. M. Solon-Biet, A. C. McMahon, J. W. Ballard, et al., “The Ratio of Macronutrients, Not Caloric Intake, Dictates Cardiometabolic Health, Aging, and Longevity in Ad Libitum–Fed Mice,” Cell Metabolism 3, no. 19 (March 4, 2014): 418–30, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5087279/

[7] L. Fontana, N. E. Cummings, S. I. Arriola Apelo, et al., “Decreased Consumption of Branched Chain Amino Acids Improves Metabolic Health,” Cell Reports 16, no. 2 (July 12, 2016): 520–30, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4947548/

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